Die Palatia ist stolz auf ihren Schiri Nachwuchs!

Beitrag im pfälzischen Merkur:

Engagiert am Ball und an der Pfeife


Fußballbegeisterung in vielen Facetten: Malte Hagen, Niels Martin und Cedric Bast (von links) vom FC Palatia Limbach stehen gerne auf dem Rasen. Als Spieler und als Schiris.

 

Limbach. Nachwuchsschiedsrichter werden händeringend gesucht. Beim FC Limbach gibt es mit Malte Hagen, Niels Martin und Cedric Bast gleich drei von ihnen.

Malte Hagen, Niels Martin und Cedric Bast kicken in der U15-Fußballmannschaft des FC Palatia Limbach. Kein ungewöhnliches Hobby für 14-Jährige. Doch die drei sind auf dem grünen Rasen nicht nur als Fußballer aktiv – sondern seit rund neun Monaten auch als Schiedsrichter.

Vor etwa einem Jahr warb Daniel Schmitz, Obmann der Schiedsrichtergruppe Homburg, im Sportheim des FC Palatia für die Teilnahme an Schiedsrichterlehrgängen. Denn ohne Schiris läuft von der Bundesliga bis zu den Amateurklassen erstmal gar nichts auf dem Platz. Deshalb wird händeringend um neue Schiedsrichter geworben.

Klaus Weber, Kreisschiedsrichter-Obmann aus dem Ostsaarkreis sagt: „Es ist gar nicht einfach, Nachwuchs für diesen anspruchsvollen Job zu bekommen.“ Noch sei man in den fünf Kreisen im Saarland mit rund 280 Regelhütern zwar recht gut aufgestellt, „aber unsere Schiedsrichter werden immer älter und irgendwann geht es nicht mehr. Wir brauchen frisches Blut“, so Weber. Angesprochen werden vor allem ehemalige – aber auch aktive Spieler. Ab 14 Jahren kann man sich bei den Schiedsrichterlehrgängen anmelden.

Das taten auch Hagen, Martin und Bast vom FC Palatia nach dem Vortrag von Daniel Schmitz – und waren sofort begeistert. „Als Jugendspieler wissen wir aus eigener Erfahrung, dass es ohne Schiedsrichter nicht geht. Ich habe mich sofort angesprochen gefühlt“, erzählt Malte Hagen. Das galt auch für seine Mitspieler Niels Martin und Cedric Bast. Gemeinsam meldeten sie sich beim nächsten Schiedsrichterlehrgang in Homburg an. Statt das Wochenende mit Freunden oder der Familie zu genießen, paukten die Anwärter an Sonntagen mehrfach für viele Stunden zusammen. Es galt, erst einmal die Grundregeln zu lernen, dann das richtige Stellungsspiel auf dem Platz sowie das angemessene Verhalten. Und nach der theoretischen Prüfung stand auch noch ein Fitnesstest auf dem Programm. „Ich fand das alles richtig interessant“, berichtet Hagen.

Inzwischen zeigt er viel mehr Verständnis, wenn er in einem Jugendspiel mit seiner Palatia einmal nicht mit einer Entscheidung des Unparteiischen einverstanden ist. „Fehler machen nicht nur Spieler, sondern auch die Schiris, das ist nur menschlich“, findet Martin.

Den dreien macht nicht mehr nur das Fußballspielen an sich Spaß – sondern auch die Leitung von Partien. Inzwischen werden alle drei regelmäßig bei Jugendspielen als Schiedsrichter eingesetzt.

Cedric Bast erinnert sich noch gut an die Leitung seiner ersten Partie: „Es war ein E-Jugensspiel zwischen den zweiten Mannschaften des FC Homburg und der SG Erbach.“ Er nahm den Auftrag ganz locker in Angriff: „Die Kommentare von den Eltern von Außen muss man überhören und einfach seinen Job machen.“ 15 Spiele hat auch Niels Martin inzwischen schon geleitet. Cedric Bast bereits 20.

Das kann am Wochenende – mit mehreren Einsätzen am Tag – schon mal an die Substanz gehen. „Am Freitag bin ich als Schiedsrichter im Einsatz, samstags als Spieler bei der Palatia und dann auch am Sonntag als Schiedsrichterassistent“, erzählt Bast.

Schmitz und Weber würden sich freuen, wenn noch mehr Jugendfußballer und auch Spieler aus dem Aktivenbereich sich für eine Schiedsrichterlaufbahn entscheiden würden. „Wer früh genug anfängt und gut ist, der kann weit nach oben kommen“, meint Weber.

In dieser Hinsicht hat sich Niels Martin schon ein hohes Ziel gesetzt: „Irgendwann will ich in der ersten Bundesliga pfeifen.“ Ein passendes Vorbild hat er bereits: Der Cousin seiner Mutter, Marcel Pelgrim, kommt in der Bundesliga als Assistent zum Einsatz.

 

Quelle: Pfälzischer Merkur