Was für ein Abend. Was für ein Moment für unseren Verein. Unsere Buwe schlagen den Favoriten aus Auersmacher mit 5:0 und schreiben damit Geschichte. Zum ersten Mal in über 100 Jahren Vereinsbestehen erreichen wir das Halbfinale des Sparkassen-Pokals Saar. Und das nicht irgendwie, mit Ach und Krach, sondern mit einer Leistung, die diesen Einzug mehr als rechtfertigt. Ein Spiel mit Leidenschaft, Mut und einem klaren Plan mit fünf Buden, die (vermutlich) niemand so kommen sah.
Die Gäste aus Auersmacher erwischten den besseren Start und bestimmten die ersten zehn Minuten. Sie ließen den Ball gut laufen, zeigten Präsenz und wirkten zunächst überlegen – ohne sich jedoch zwingende Torchancen zu erarbeiten. Unsere Defensive blieb aufmerksam. Dann wurde es kurios: Bei einem Angriff der Gäste fiel plötzlich die Flutlichtanlage aus. Nach einer kurzen Unterbrechung ging es weiter.
Diese Szene wirkte fast wie ein Wendepunkt. Die Palatia wurde mutiger, begann, eigene Akzente zu setzen. Erste lange Bälle in die Spitze, mehr Zweikampfhärte im Mittelfeld. Das Spiel wurde offener, blieb aber in Sachen Strafraumszenen lange unaufgeregt.
In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit bekamen wir noch eine Ecke. Zunächst geklärt, landete der Ball bei Lukas Motsch. Der setzte sich auf der Außenbahn durch und flankte ein zweites Mal in die Mitte. Lars Wagner stand am Sechzehner frei, köpfte zunächst an die Latte, blieb aber dran und drückte den Nachschuss über die Linie. Der Linienrichter hob die Fahne – Abseits?! Doch der Schiedsrichter griff ein und entschied richtigerweise auf Tor. 1:0 für die Palatia mit dem Pausenpfiff.
Nach dem Seitenwechsel trat unsere Mannschaft mit noch mehr Überzeugung auf. Kurz nach Wiederanpfiff flog eine Ecke wie an der Schnur gezogen in den Strafraum. Lucien Wagner stand gefühlt im zweiten Stock und nickte wuchtig zum 2:0 ein. Der Jubel kannte keine Grenzen, doch der nächste Höhepunkt folgte sofort. Lukas Motsch wurde zwei Minuten später steil geschickt, legte den Ball am Auersmacher-Verteidiger vorbei und wurde gefoult. Klare Sache – Elfmeter. Tim Mohr trat an und verwandelte sicher zum 3:0.
Auersmacher wechselte viermal, suchte nach Antworten, aber unsere Palatia stand stabil und lauerte auf Konter. Dann die 65. Minute: Lukas Höh setzte sich über die linke Seite durch, zog in Robben-Manier nach innen und schlenzte den Ball ins lange Eck – 4:0.
In der 72. Minute setzte der eingewechselte Dustin Lill nach. Er tankte sich durch die Abwehr und wurde im Strafraum vom Auersmacher-Stürmer gefoult. Der Schiedsrichter entschied erneut auf Strafstoß. Wieder trat Tim Mohr an. Wieder verwandelte er – 5:0.
In der Schlussphase verwaltete die Palatia das Spiel souverän. Hinten ließ man nichts mehr zu oder konnte sich auf einen sicheren Jonas Brass verlassen. Schlusspfiff! Die Palatia schreibt Vereinsgeschichte. Jetzt warten mit den drei ehemaligen Bundesligsten große Namen – aber auch wir haben Bock auf mehr.
